Anamnese / Körperliche Diagnostik

Anamnese

Der Begriff "Anamnese" entstammt dem Griechischen. Übersetzt bedeutet er "Erinnerung". Durch die Anamnese erhält der behandelnde Therapeut alle relevanten theoretischen Informationen über den Gesundheitszustand und die Beschwerden des Patienten.

Die Anamnese teilt sich in verschiedene Bereiche auf:

• Aktuelle Beschwerden
• Eigenanamnese
• Familienanamnese
• Biographische Anamnese
• Vegetative Anamnese
• Medikamentenanamnese

Die Anamnese ist nicht nur wichtig für die Erfassung des Gesundheitszustandes des Patienten, sondern steht auch für den Anfang des Therapeuten-Patienten-Verhältnisses und soll auch ein gewisses „Anfangsvertrauen“ aufbauen.

Körperliche Untersuchung

Definition:

Die körperliche Untersuchung ist die unmittelbare Untersuchung eines Patienten durch die Sinne des Arztes (Sehen, Hören, Tasten, Riechen), ggf. unter Verwendung einfacher Hilfsmittel (z.B. eines Stethoskops). Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der gründlichen Diagnostik und dient der orientierenden Erfassung pathologischer Abweichungen.Die weitere Abklärung der Erkrankung kann im Anschluss durch apparative Untersuchungen und Laboruntersuchungen erfolgen. (Quelle: www.doccheck.com)

Bewegungsapparat:

Bevor eine gezielte Therapie im Bereich des Bewegungsapparates aufgebaut werden kann, sind oft umfangreiche manuelle Untersuchungen der großen Körpergelenke, der Wirbelsäulen-abschnitte, des Muskelstatus, des Bindegewebes, der Kiefergelenke, der Haltung und anderes mehr vorzunehmen. In meiner Praxis kombiniere ich Untersuchungs-techniken aus der Osteopathie, der Fasziopathie, der Chirotherapie und der Manuellen Therapie. Dadurch kann ich Ursache-Folgeketten sehr gezielt aufdecken und eine passende Behandlungsstruktur aufbauen.

Allgemeine körperliche Untersuchung:

Trotz der zahlreichen technischen Untersuchungsmethoden, die heutzutage in der Medizin zur Verfügung stehen, ist die körperliche Untersuchung nach wie vor unentbehrlich. Ihr großer Vorteil ist, dass der Therapeut sie jederzeit ohne besonders aufwendige Hilfsmittel durchführen kann. Die Untersuchung verschafft ihm einen ersten Überblick. In vielen Fällen liefert sie (zusammen mit der Anamnese) schon Hinweise für die Ursache der Beschwerden, die den Patienten zum Therapeuten führen. Oftmals ergibt sich so bereits eine Verdachtsdiagnose. Der Therapeut kann zudem Hinweise erhalten, ob zielgerichtet weiterführende Untersuchungen notwendig sind.

Das Vorgehen bei einer systematischen körperlichen Untersuchung erfolgt in meiner Praxis nach dem IPPAF-Schema:

• I - Inspektion: Betrachtung des Patienten
• P - Palpation: Abtasten bzw. Befühlen einzelner Körperpartien
• P - Perkussion: Abklopfen von Körperregionen (z.B. Brustkorb)
• A - Auskultation: Abhören von Körperregionen (Brustkorb, Bauchraum)
• F - Funktionsuntersuchung: Testen einzelner Körperfunktionen (z.B. Reflexe)
  

Bei der manuellen und visuellen Untersuchung achte ich vor allem auf:

• Schmerzen
• Entzündungen, Vergrößerungen/Verkleinerungen (z. B. der Schilddrüse), auffällige Kälte/Wärme, Verhärtungen, Schwellungen, Verfärbungen/Ausschläge (Haut), Rötungen (Schleimhaut/Haut), Trockenheit (Haut/Nägel)
• Am Bewegungsapparat: Asymmetrien, Beweglichkeit, Schmerzen, Beinlängen, Verlauf der Wirbelsäule, Stellung der Gelenke
• Neurologische Reflexe
• Geräusche in den Bronchien und der Lunge
• Herzgeräusche
• Veränderungen des Muskeltonus (z. B. im Darm)

Die Fülle an Informationen, die die körperliche Untersuchung zusammen mit der Anamnese liefert, kann ich als  Therapeut einerseits rein „schulmedizinisch“ beurteilen, um gegebenenfalls eine Diagnose zu stellen. Ich kann sie aber auch ganzheitlich interpretieren und in ein individuelles Behandlungskonzept einfließen lassen.
Die körperliche Untersuchung wird in meiner Praxis meist mit einer oder mehreren anderen diagnostischen Methoden kombiniert: z.B. der Herzraten-Variabilitätsmessung (HRV), dem Ultraschall, der Vitalfeld-Diagnostik, der Irisdiagnose und mit Laboruntersuchungen.